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Wir sollen aus der Vergangenheit das Feuer,
nicht die Asche behalten.
Johannes Ronge

 

Wer sind die Freireligiösen?

Unsere Wurzeln:

Die Anfänge der freireligiösen Bewegung liegen in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts. In jenen Jahren,
die gekennzeichnet waren durch eine Freiheit und Demokratie fordernde Aufbruchsstimmung, durch die
48er Revolution, in der es um Meinungs-, Presse- und Religionsfreiheit ging, fanden sich Männer und
Frauen zusammen, die aus den eingefahrenen Wegen der großen Kirchen ausbrachen und die Freie Religion
begründeten.

Die freireligiösen Gemeinden entstammen aus dem Zusammenschluss der Deutschkatholiken und der
protestantischen Lichtfreunde. Der Deutschkatholizismus, ursprünglich eine reformatorische Bewegung
innerhalb der katholischen Kirche, kämpfte um die Unabhängigkeit von Rom. Selbstbestimmung, das heißt,

dem eigenen Gewissen folgen zu können und eine Religion, die dem Menschen hilft, in Freiheit und
Selbstverantwortung zu leben, das waren die ersten Ziele der deutschkatholischen Bewegung. Der Anlass
zur Abspaltung war der Offene Brief des Johannes Ronge an Bischof Arnoldi von Trier anlässlich der
Ausstellung des Heiligen Rockes im Jahre 1844. In diesem Offenen Brief prangerte Ronge die Reliquienverehrung an.
Nach der Exkommunizierung Ronges bildeten sich überall in Deutschland spontan freie Gemeinden.

Die protestantischen Lichtfreunde forderten von der Kirche, dass sie ihre religiösen Formen und Formeln,
ihre Riten, Menschen und deren Bedürfnissen zu orientieren habe. Die Religion, so ihre Forderung,
müsse verständlich, begreifbar, lebensnah und damit sinnstiftend sein. Nicht der Mensch ist für die Kirche da,
sondern die Kirche für den Menschen

 

Zeittafel

1844 August: Ausstellung des Heiligen Rocks in Trier und Offener Brief Johannes Ronges an
den Bischof Arnoldi gegen das von ihm so bezeichnete »Götzenfest«. 15. Oktober: Robert Blum
veröffentlicht Ronges Protestbrief in den »Sächsischen Vaterlandsblättern«

1845 19. Januar: Robert Blum fordert die Gründung einer »deutsch-katholischen Kirche«.
Ostern: 1. Konzil der Deutschkatholiken in Leipzig. Verabschiedung des »Leipziger Glaubensbekenntnisses«.

15. Mai: In Mannheim rufen der Gerichtsrat Karl A. Hack, der Militärarzt Dr. Adam Hammer und der Rechtsanwalt
Dr. J. Lorenz Küchler einen Leseverein ins Leben, um die Gemeindegründung vorzubereiten.

28.Juni: Gründung der deutschkatholischen Gemeinde Heidelberg, Rechtsanwalt Dr. Lorenz Küchler
wird zum ersten Vorsitzenden gewählt.

29. Juli: Gründung des 2. Lesevereins im Gasthaus »Zur Rheinau«, diesmal mit dem Kaufmann
Valentin Streuber und zwölf weiteren Personen.

30. Juli: Beginn der Debatte des Badischen Landtages (Karlsruhe) über »die Sache der Deutsch-Katholiken«.
Sie dauert zehn Tage.

17. August: Gründung der deutschkatholischen Gemeinde Mannheim und Wahl Valentin Streubers
zum Vorsitzenden.

28. August: 1. deutschkatholischer Gottesdienst in Heidelberg.

28. September: Johannes Ronge besucht Mannheim. Die öffentliche Versammlung und der geplante
Gesangsvortrag der Liedertafel wurden verboten. Der Abgeordnete Friedrich Daniel Bassermann lud ihn
und die Menge in sein Haus ein.

3. Oktober: Gründung der deutschkatholischen Gemeinden Pforzheim und Durlach, die Gründungsversammlungen
bekennen sich zum „Leipziger Glaubensbekenntnis“.

12. Oktober: J. Ronge zum zweiten Mal in Mannheim (»Pfälzer Hof«).

18. Oktober: Gründung der deutschkatholischen Gemeinden Konstanz, Stockach und Hüfingen.
In Konstanz übernimmt Joseph Fickler den Vorsitz.

21. Oktober: Ronge besucht die Gemeinde Pforzheim.

16. Dezember: Die Benutzung einer Kirche wird den Deutschkatholiken verboten
(die evangelische Kirche hatte die Trinitatis-Kirche angeboten).

26. Dezember: 1. deutschkatholischer Gottesdienst in Mannheim durch Pfarrer Schröder aus
Worms im evangelischen Schulhaussaal in R 2.

1846 11. Januar: Carl Scholl als erster Prediger angestellt.

1.März: Pfarrer G. Scheibel wird Prediger der Gemeinde Pforzheim.

3. April: Manifest des Erzbischofs in Freiburg gegen die Deutschkatholiken.

20. April: Ministerialerlass mit 14 Artikeln zu den sogenannten »Dissidenten« oder »Anhängern des Leipziger Glaubensbekenntnisses«.

23. Mai: Anerkennung Carl Scholls als Prediger durch die Regierung

31. Mai: 1. Verfassung der Gemeinde auf der Grundlage des Leipziger Glaubensbekenntnisses.

12. August: 2. Verhandlung des Badischen Landtages über die Gleichstellung der Deutsch-Katholiken.

25. Dezember: Gustav von Struve erklärt in einem Brief an den evangelischen Pfarrer seinen Beitritt zur deutschkatholischen Gemeinde Mannheim.

4. Februar: Carl Scholl kündigt sein Dienstverhältnis im Streit um das Frauenstimmrecht, das er zusammen mit Struve und anderen Mitgliedern in der Gemeinde einführen wollte.

16. März: Eduard Graf wird 2. Prediger in Mannheim und am 26. April von der Regierung bestätigt.
7. August: Erlass des Staatsministeriums, der den Gebrauch des Namens »Verein der Deutschkatholiken« nur intern gestattet, öffentlich und im Verkehr mit den Behörden aber die Bezeichnung »Anhänger des Leipziger Glaubensbekenntnisses« vorschreibt.

12. September: Offenburger Volksversammlung mit Struve als Wortführer.

4. November: Der Gemeindevorsitzende Valentin Streuber wird zum 2. Bürgermeister in Mannheim gewählt; die Kreisregierung versagt ihm die Bestätigung.

1848 1. Februar: Prediger Eduard Graf legt sein Amt nieder und wird später Prediger der Gemeinde Wiesbaden.
21. Februar: Dr. Hugo Krebs aus Köln wird zum Prediger gewählt.

24. Februar: Februar-Revolution in Frankreich, Sturz des Juli-Königtums.

27. Februar: Massenveranstaltung in Mannheim, die erste in Deutschland überhaupt, welche die revolutionären Forderungen der Pariser Februar-Revolution aufgreift. Die unter maßgeblicher Beteiligung Struves formulierten Beschlüsse hießen fortan »die Mannheimer Forderungen«.

19. Mai: Staatliche Anerkennung der Gemeinden Mannheim, Pforzheim, Heidelberg und Konstanz als Religionsgemeinschaften.

26. Juni: 1. deutschkatholischer Gottesdienst in Mannheim in der Trinitatis-Kirche.

28. Juli: Robert Blum, der populäre Politiker des ersten deutschen Parlaments, besucht die Gemeinde Mannheim.

11. Dezember: Gedenk-Fackelzug der Pforzheimer Gemeinde für Robert Blum, der am 9.November in Wien standrechtlich erschossen worden war.

1849 Nach der Niederschlagung der Revolution, die mit der bedingungslosen Kapitulation im Rastatter Schloss endete, werden viele Freireligiöse inhaftiert oder von den Preußen sogar standrechtlich erschossen. So auch am 11. Oktober der Mannheimer Valentin Streuber. Die Vorsitzenden der Gemeinden Konstanz, Joseph Fickler, eine der großen Symbolfiguren der Revolution, und Pforzheim, Christian Herre, werden inhaftiert.
21. August bis 12. September: Die Deutsche Nationalversammlung verhandelt die Grundrechte, darunter auch die Religionsfreiheit. Art. V§144: „Jeder Deutsche hat volle Glaubens- und Gewissensfreiheit. Niemand ist verpflichtet, seine religiöse Überzeugung zu offenbaren. § 145: Jeder Deutsche ist unbeschränkt in der gemeinsamen häuslichen und öffentlichen Übung der Religion….“

1852 Deutschkatholiken aus Heilbronn emigrieren nach Amerika und gründen in Sauk City (Wisconsin) eine noch immer bestehende, „Freie Gemeinde“ genannte, freireligiöse Gemeinschaft.

1859 16. Juni: Die Deutschkatholiken und die ehemals protestantischen »Lichtfreunde« schließen sich in Gotha zum BUND FREIRELIGIÖSER GEMEINDEN DEUTSCHLANDS (BFGD) zusammen.
26.Juni: Die Gemeinde Mannheim übernimmt die Verfassung des BFGD.

Im Juli schließt sich Pforzheim dem BFGD an.

1860 24. Juni: Einweihung der Gemeindehalle in Mannheim.
15. Juli: Carl Scholl nimmt wieder die Predigerstelle in Mannheim an unter der Bedingung, dass der Name »deutschkatholisch« ersetzt wird durch »freireligiöse« Gemeinde und er bei seinen Kulthandlungen keinen Talar mehr tragen muss.

1861 13. Dezember: Erlass des Innenministeriums, dass die Körperschaftsrechte auch nach Annahme des Namens »Freireligiöse Gemeinde Mannheim« verbleiben.

1862 14. August: Wegen der Abschaffung des Abendmahls kommt es zur Neugründung einer »deutschkatholischen« Gemeinde mit 39 Mitgliedern, die Prof. Dr. Hoorn von Kalkenstein zu ihrem Prediger wählen. Die Gottesdienste finden im Saal des ev. Schulhauses statt wie einst, aber auch die Mitbenutzung der freireligiösen Gemeindehalle wird beansprucht.

1864 21. Juni: Nach zweijährigem Streit der beiden Gemeinden entscheidet ein Ministerialerlass, dass nur die »Freireligiöse Gemeinde« die Körperschaftsrechte hat.

1868 22. März: Carl Scholl verlässt zum zweiten Mal die Gemeinde und wird Prediger in Nürnberg. Es beginnt nun die sogenannte »predigerlose Zeit«, in der die Gemeinde auf weniger als 200 Mitglieder schrumpft.

1870 Die Gemeinde Pforzheim feiert ihr 25jähriges Bestehen. Prediger waren zu dieser Zeit Dr. Brugger, Fr.Albrecht, Georg Schneider und Pfr. Heribert Rau.

1874 13. September: Enthüllung des Denkmals auf dem Hauptfriedhof Mannheim für Valentin Streuber, Carl Jacoby und die anderen Opfer der preußischen Standgerichte von 1849.

1881 Die Gemeinde Pforzheim zählt 422 Mitglieder zuzüglich deren Familienangehörigen. Weihestunden und Versammlungen finden in der Kapelle des alten Friedhofs und späteren Oststadtparks statt.

1885 19. April: Verkauf der Gemeindehalle, um einen Prediger bezahlen zu können.
16. August: Georg Schneider aus Wiesbaden wird Prediger in Mannheim.
Die Sonntagsfeierstunden finden im »Kasino« und später in der Aula der Friedrich-Schule und des Realgymnasiums statt.

1887 25. Oktober: Johannes Ronge stirbt.

1888 Berufung des Mannheimer Predigers in die Ortsschulbehörde und die Armenkommission. Die Gemeinde zählt inzwischen 2.319 Mitglieder.

1906 Gründung des Monistenbundes durch Ernst Haeckel.

1911 1. Oktober: Dr. Max Maurenbrecher wird Prediger in Mannheim.

1912 17 März: Dr. Karl Weiß, ehemaliger katholischer Priester, wird zur Unterstützung Max Maurenbrechers gewählt, der viele Vorträge im Dienst des Deutschen Monistenbundes hält. Viele Freireligiöse gehören gleichzeitig diesem Bund an.

1913 Oberamtsrichter Luhberger wird Gemeindevorsitzender in Mannheim. Dieses Amt bekleidet er bis zu seinem Tod im Jahre 1934.

1914 15. Januar: Beschluss des Stadtrats, der Freireligiösen Gemeinde jährlich bis zu 3.000 Mark für den freireligiösen Unterricht zu zahlen.
15. September: Einstellung des ersten hauptamtlichen Religionslehrers Dr. Immanuel Lewy aus Berlin, der aus 26 Bewerbern ausgewählt wurde. Inzwischen gab sich die Gemeinde eine neue Verfassung, die entgegen der von 1860 nicht mehr die Möglichkeit offen lässt, Mitglied zu sein und gleichzeitig einer anderen Religionsgemeinschaft anzugehören. Ferner lässt sie ausdrücklich auch Frauen zu allen Ämtern einschließlich des Predigeramtes zu. Nach Ausbruch des 1. Weltkrieges löst der Gemeindevorstand den »Fond zur Erstellung einer Gemeindehalle« auf und überweist die Einlagen an das Rote Kreuz, die Zentrale für Kriegsfürsorge und den Frauenverein. Die Gemeindeschwester wird dem Roten Kreuz zur Verwundetenpflege überstellt.

1916 1. Oktober: Verabschiedung Maurenbrechers und Amtseinführung von Dr. Karl Weiß.

1918 Der Philosoph Prof. Dr. Arthur Drews wird Ehrenmitglied.

1919 Gründung der Freireligiösen Landesgemeinde Baden und am 30. August Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts.

1920/21 In Heilbronn entsteht eine Gruppe des Deutschen Monistenbundes. An die Spitze stellen sich Prof. Dr. Hertlein, die Lehrer Baier und Dieterle, sowie Redakteur Dr. Erich Schairer. In den Versammlungen sprechen u.a. Prof. Dr. Arthur Drews sowie Helmut von Gerlach. Die Vortragsabende führen zu großer öffentlicher Diskussion, in denen das religiöse Problem grundsätzlich erörtert wurde und an der sich auch evangelische Pfarrer beteiligen. Es entstanden verschiedene Ortsgruppen, es wurden Jugendweihen durchgeführt, Religionsunterricht erteilt, Redner bei Bestattungsfeiern gestellt.

1927 29. Januar: Verordnung, dass die Noten der freireligiösen Schüler als Fachnoten ins Zeugnis eingetragen werden dürfen.

1930 1. April: Die erste Nummer des Mitteilungsblatts der Freireligiösen Landesgemeinde Baden, die „Lichtstrahlen“, erscheint.

1933 Nach einer nicht vollständigen Aufstellung von Carl Peter dem Geschäftsführer des Volksbundes für Geistesfreiheit ergaben sich zwischen dem 25. März 1933 und dem 23. Juni 1934 für die damaligen 149 freireligiösen und freigeistigen Gemeinden 56 Beschlagnahmungen von Vermögen, Sachwerten und Bürounterlagen, 23 Hausdurchsuchungen, 13 Verbote freireligiösen Unterrichts, 11 Verbote von Jugendweihen und 11 Tätigkeitsverbote von Ortsgemeinden. Staatszuschüsse wurden überall gestrichen, 15 Gemeinden wurden ganz aufgelöst, 80 Mitarbeiter der Bewegung wurden polizeilich verhört, 37 inhaftiert, 3 endeten in Konzentrationslagern. Die Heilbronner Monisten müssen ihre Arbeit einstellen. Bei einer Jugendweihe im Familienkreis kommt es zu Verhaftungen. Die Gemeinde Pforzheim versucht zu überleben durch den Anschluss an die „Deutschen Glaubensbewegung“ . Als aber der gesamte Vorstand durch Nationalsozialsten übernommen werden soll, kehrt man zur Freireligiösen Landesgemeinde Baden zurück. Dort haben der Oberamtsrichter P. Lubberger und der Prediger Dr. Weiß den gangbarsten Weg gefunden, den Freireligiösen im Rahmen der politischen Gegebenheiten eine zwar beengte und nicht unbedingt sichere, aber doch noch lebendige Existenz zu gewährleisten.

1935 1. Januar: Karl Harter wird Gemeindesekretär und nach dem Krieg Landessekretär bis 1957.

4. Januar: Reichsbankrat Karl Kant wird Gemeindevorsitzender der Gemeinde Mannheim.

1938 Die Gemeinde Mannheim erwirbt ein Grundstücks in L 8,9.

1944 Dr. Karl Weiß geht in den Ruhestand und zieht nach Basel.

1945 1. März: Einer der schwersten Bombenangriffe trifft Mannheim. Das Gemeindehaus in L8,9 wird durch Brandbomben völlig zerstört.
Palmsonntag: Erstmals seit 59 Jahren muss die Jugendweihe ausfallen. Eine Feier zum l00jährigen Jubiläum findet nicht statt.

1946 24. Oktober: Die Freireligiöse Landesgemeinde Württemberg und einige Gemeinden Hessens schließen sich der Freireligiösen Landesgemeinde Baden an. Prediger sind Dr. Goegginger und Dr. S. Hardung.

1947 Freireligiöser Wohlfahrtsverband Baden gegründet und mit Erlass vom 28.1.48 durch das Innenministerium des Landes Baden-Württemberg anerkannt.
14. April: Wiedergründung der 1933 zwangsweise aufgelösten Freireligiösen Gemeinde Heilbronn.

1951 7. April: Carl-Scholl-Saal in L 10,4 eingeweiht.

1952 Dr. Heinz Schlötermann wird Landesprediger (bis 1973).

Dr. Heinz Schlötermann.

1953 Dr. phil Lilo Schlötermann wird als erste Frau Predigerin der freireligiösen Landesgemeinde Baden, 1967 wird sie Landespredigerin
Charlotte Marby leitet das Gemeindesekretariat in Mannheim(bis 1956 und von 1963 bis 1982).

1955 Fertigstellung und Einweihung des interkonfessionellen Karl-Weiß-Altersheims.

1957 Eine neue Verfassung löst die aus dem Jahre 1918 ab.

1961 Der Freireligiöse Wohlfahrtsverband wird Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV).

1962 Erscheinungsbeginn der Monatsschrift für religiöse Selbstbestimmung »Freie Religion« in Mannheim als amtliches Organ der Freireligiösen Landesgemeinde Baden.

1970 1. Januar: Dr. Eckhart Pilick tritt Predigeramt an.
20. September: Kundgebung im Rosengarten zur 125-Jahr-Feier der Gemeinde Mannheim.

1972 Die Gemeinde Mannheim und der Landessekretär Helmut Wittemann organisieren den Weltkongress der IARF in Heidelberg mit über 600 Teilnehmern aus 40 Ländern. Dr. Heinz Schlötermann wird zum Vizepräsidenten gewählt.

1976 Bundesversammlung des BFGD mit Kundgebung im Rosengarten und Eröffnung einer Ausstellung über die Geschichte der Freireligiösen Bewegung.

1977 Karl-Heinz Schneider wird zum Gemeindevorsitzenden und damit auch zum Verwaltungs-
ratsvorsitzenden für das Karl-Weiß-Heim gewählt.
Seine Vorgänger waren die Stadträtin Lilli Gräber (bis 1976) und danach Stadtrat Willi Kirsch.
24. September: Der Gemeinderat der Stadt Mannheim nimmt das Grab von Carl Scholl im Hauptfriedhof in die Liste der Ehrengräber auf.

1978 12. März: Erste gemeinsame Jugendweihe mit der Gemeinde Ludwigshafen auf Grund eines Beschlusses beider Gemeinden zur verstärkten Zusammenarbeit.

1980 Heiner Keipp arbeitet in der Freireligiösen Landesgemeinde Baden mit dem Schwerpunkt Mannheim, vor allem in der Jugendarbeit.

1983 Ute Kränzlein wird Mitarbeiterin im Predigerdienst in Mannheim.
10. November: Zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Dr. Heinz Schlötermann durch Oberbürgermeister Gerhard Widder im Carl-Scholl-Saal kam unter anderen Ehrengästen auch Bischof Dr. Joseph Ferencz von der Unitarischen Kirche Budapest.

1985 27. Februar: Der Landesprediger Dr. phil. Heinz Schlötermann stirbt im Alter von 71 Jahren in Mannheim.
1. April: Einstellung von Michaela Engel als pädagogische Mitarbeiterin für die Jugendarbeit.

September: Abschluss der umfangreichen Renovierungsarbeiten im Karl-Weiß-Heim. 85 Bewohnern wird Unterkunft in Einzelzimmern geboten.

1. Oktober: Sieglinde Duda leitet das Sekretariat der Gemeinde Mannheim.

1986 Thomas Lasi wird ortszuständiger Prediger für Mannheim.

Thomas Lasi

1987 Beginn der konzeptionellen Überlegungen zur teilweisen Umwandlung des Karl-Weiß-Altersheims in ein Pflegeheim.
25. Oktober: Matinee zum 100. Todestag von Johannes Ronge.

1992 Zusammenschluss der Zeitschriften »Freie Religion« und »Der Humanist« unter dem neuen Namen »WEGE OHNE DOGMA«.
29. März: Religionsgespräch mit dem Thema »Religion und Gewalt« mit Teilnahme der Jüdischen Gemeinde Mannheim sowie evangelischen und katholischen Christen im Kahnweilersaal.

1993 26. – 28. März: Frauen-Seminar des BFGD in Mannheim.

1995 150-Jahr-Feiern der Gemeinden Mannheim, Pforzheim, Heidelberg, Konstanz, Lörrach. 50-Jahr-Feier der Gemeinde Heilbronn.

2000 Landesprediger Dr. Eckhart Pilick wird mit einer Feierstunde im Herzogenriedpark in den Ruhestand verabschiedet. Als seine Nachfolgerin und ortszuständige Predigerin für Mannheim wird Ute Kränzlein im Januar ins Amt eingeführt.

Ute Kränzlein

2004 Das Karl-Weiß-Seniorenheim, das Haus mit Herz im Herzen der Stadt, feiert sein 50-jähriges Bestehen.

2007  Karlheinz Schneider führt die Geschicke der Gemeinde Mannheim und das Karl-Weiß-Seniorenheim seit 30 Jahren umsichtig und zielorientiert. Die Gemeinde ehrt ihn in einer Jubilarfeier, er erhält für sein ehrenamtliches Engagement die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg.
Im gleichen Jahr muss er aus gesundheitlichen Gründen sein Amt zur Verfügung stellen. Nachfolgern wird Sieglinde Duda, die ehemalige Gemeindesekretärin. Sie ist damit gleichzeitig Vorsitzende des Verwaltungsrats des Karl-Weiß-Heims und vertritt die Gemeinde im Jugendhilfeausschuss der Stadt Mannheim und im Vorstand des Mannheimer Seniorenrats e.V..

2009 Aus Anlass der 150-Jahrfeier des Bundes Freireligiöser Gemeinden Deutschlands sowie der 60-Jahrfeier des Dachverbands Freier Weltanschauungsgemeinschaften (DFW) erarbeiten die Freireligiöse Gemeinde Mannheim und die Landesgemeinde in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv eine Ausstellung zur freireligiösen Bewegung. Im Mannheimer Schloss findet auch die Jubiläumsveranstaltung des BFGD und des DFW statt.

2010 Der langjährige ehemalige Vorsitzende Karlheinz Schneider erliegt seiner Krankheit.

2011 Rainer Schrauth, seit 1989 Vorsitzender der Freireligiösen Landesgemeinde Baden und seit 2003 Präsident des Bundes Freireligiöser Gemeinden Deutschlands (BFGD) wird auf der Bundesversammlung in Darmstadt einstimmig in seinem Amt bestätigt.